Königreich von Harad – Kighan

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Inhaltsverzeichnis


Reise durch Kighan – Ein Blick hinter die Kulissen von „Königreich von Harad – Kighan“

In der zweiten Woche der Vorschau auf die Königreich von Harad – Kighan-Erweiterung führte uns Designer Scenario durch die neue Region Kighan – und plauderte dabei über Entwicklung, Designphilosophie und einige skurrile Geschichten aus seiner langen Zeit bei Herr der Ringe Online.


Ein Veteran kehrt zurück

Scenario ist ein echtes Urgestein des Entwicklerteams. Schon um 2003, als das Spiel noch den Namen „Middle-Earth Online“ trug, war er an Bord.
Nach einer längeren Pause – unter anderem nach der Arbeit an Enedwaith – kehrte er für das Update „Wo Drachen hausen“ zurück.

Heute hat er seine beiden neuen Regionen weitgehend abgeschlossen und unterstützt andere Designer bei ihren Projekten. Seine Erfahrung prägt das Spiel bis heute.

Ein Highlight aus seiner Laufbahn: Während eines Tests eines neuen Physiksystems warf ein Troll einen Felsen – der knapp an Scenario vorbeiflog und stattdessen ein Reh traf.
Das Reh ließ sich das nicht gefallen, griff den Troll an und besiegte ihn nach 15 Minuten. „Ich konnte einfach nicht wegsehen“, erzählt Scenario lachend.

Am meisten Spaß machte ihm bisher die Arbeit am Mittsommerfest, wo bestehende Spielinhalte kreativ umgestaltet werden.
Besonders liebt er die zeitlich begrenzten Festivalgebiete, die nur zu bestimmten Jahreszeiten geöffnet sind.


Kighan – eine neue Welt zwischen Wüste und Wildnis

Kighan liegt am Rand von Adagim und ist geprägt von trockenen, kargen Farmlandschaften.
Die Hauptstadt befindet sich im Südwesten der Karte, wird aber im Stream teilweise noch verdeckt – mehr davon soll in künftigen Entwicklervideos gezeigt werden.

Trotz der Härte des Landes wirkt Kighan nicht düster oder bedrückend. Scenario betont, dass nicht jede Region wie Mordor aussehen müsse. Statt Dunkelheit dominieren Sonnenlicht, Staub und Stein – und in der Ferne sieht man Stadttore, Berge und Straßen, die zum Erkunden einladen.
Sogar der Steinschlag, der früher die südliche Straße blockierte, wurde inzwischen entfernt.


Lebendige (und manchmal verrückte) Fauna

Im neuen Gebiet begegnet man allerlei neuen und bekannten Kreaturen.
Ein besonderes Highlight ist der sogenannte „Terrorvogel“, intern liebevoll „streitlustiger Dodo“ genannt – laut Scenario eine Art „wütendes Chocobo“.

Auch Ochsen bevölkern die Felder, während in der Umgebung Banditenlager und zwielichtige Gestalten für Gefahr sorgen.

Neue Varianten von Fell Spirits – geisterhafte Wesen – erscheinen in überarbeiteter Form, diesmal näher an klassischen Geisterdarstellungen.
Und nein, Mumaks (die riesigen Kriegselefanten) gibt es in Kighan nicht – vielleicht später weiter westlich, allerdings in kleinerer Ausführung als in Gondor.

Kleine Tiere wie Hasen oder Rehe bleiben harmlos – sie fliehen, wenn man sich nähert.
Scenario erinnert sich: Schon in früheren Regionen wie Evendim experimentierte man damit, friedliche Tiere in „echte Gegner“ zu verwandeln, die kämpfen und Beute fallen lassen.


Wie eine Welt entsteht

In Kighan steckt viel Liebe zum Detail.
Ein Beispiel: In den westlichen Regionen sollen kleine Wildblumen wie Mohn und Tulpen für Farbakzente sorgen – derzeit sind sie aber noch deaktiviert, bis das Team die endgültige Verteilung festlegt.

Auch das Himmelsdesign unterscheidet sich von früheren Regionen. Über Gondor veränderte sich der Himmel stark mit dem Fortschreiten des Krieges – Saurons Einfluss war dort spürbar stärker. In Harad bleibt das Firmament dagegen ruhiger, heller und wärmer.

Die Wasserfälle und Flussläufe sind inzwischen weitgehend fertiggestellt.
„Mit Wasser zu arbeiten ist eine ganz eigene Kunst – es verhält sich einfach anders als Landschaft“, so Scenario.

Technisch wird jedes Objekt im Spiel einer Kategorie zugeordnet – etwa Baum, Busch, Fels oder Gebäude.
Je nach Typ wird festgelegt, wie weit es sichtbar ist, um die Performance zu optimieren.
Manche Objekte werden aus der Ferne durch 2D-Imposter ersetzt, um die Leistung zu schonen – was aus der Nähe manchmal etwas pixelig aussieht.

Wichtig sind auch die unsichtbaren „Wände“, die Spieler in der Welt lenken.
Sie verhindern, dass man in fehlerhafte Bereiche gelangt, und halten die Serverleistung stabil.

Übrigens: Reittiere sind in Instanzen weiterhin verboten, um das Balancing zu erhalten – niemand soll mit dem Pferd durch ganze Feindlager preschen können.


Kunst, Städte und Himmel

Einige Städte in Herr der Ringe Online wirken bewusst chaotisch gebaut – inspiriert von historischen Orten wie Boston, die ohne moderne Stadtplanung entstanden.
Neuere Regionen dagegen folgen oft einem geordneten Raster, um optisch Abwechslung zu schaffen.

Eine besondere Herausforderung für die Künstler sind die Skyboxes – gigantische Himmelskugeln, deren Texturen ein Vielfaches der normalen Objektgröße haben.
„Der Himmel frisst einfach Speicherplatz“, scherzt Scenario.


Spielinhalte und Zukunft

Ob es in der Erweiterung Missionen geben wird, steht noch nicht fest – Scenario arbeitet nicht an diesem Bereich.
Auch die beliebten „Verlorenen Wissens“-Aufgaben werden nicht zurückkehren, da die damaligen Entwickler das Team verlassen haben.

Kampfgruppen als umherziehende Gegner wären zwar spannend, doch das Reitkampfsystem funktioniert außerhalb von Rohan derzeit nicht optimal. Dafür müsste man es erst modernisieren.

Der Eingang zur kommenden Instanz soll sich vermutlich bei einem großen Wasserfall befinden.

Zudem bleibt Spielerwohnen in Umbar ein mögliches Zukunftsprojekt – vielleicht auf der südlichen Seite des Golfs, jenseits des Wassers.

Fürs Erste aber gilt: Das Team konzentriert sich voll auf das aktuelle Projekt.
„Wir wollen die Gegenwart richtig machen, bevor wir über die Zukunft sprechen“, fasst Scenario zusammen.


Fazit

Mit Kighan erwartet uns eine Region, die sich spürbar von den dunklen Schauplätzen früherer Erweiterungen abhebt.
Sonnenverbrannte Felder, staubige Dörfer und lebendige Geschichten machen Harad zu einem Ort, der Leben statt Finsternis zeigt – und den Abenteurern von Mittelerde eine frische Perspektive bietet.

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